Auf Initiative des Birgdener Metzgermeisters Karl-Josef Aretz finden sich zwölf junge Männer zum Aufbau eines Musikvereins zusammen.
Die Namen unserer Gründerväter: Karl-Josef Aretz, Heinrich Beckers, Johann Frings, Josef Gerards, Andreas Nießen, Johann Pils, Heinrich Scheufen, Josef Scheufen, Karl Scheufen, Jakob Schröder, Franz Vaßen und Leonhard Wassen.
Der Verein gibt sich am 08. Februar seine Statuten unter dem Motto: „Durch das Schöne stets das Gute.“ Der Eintrag in das Vereinsverzeichnis bei der Gemeindeverwaltung Gangelt als
„Instrumentalverein Birgden“ erfolgt am 18. Juni.
Die Erstausstattung mit Instrumenten durch die Musikalienhandlung Müller in Aachen kostet der Überlieferung nach ca. 1600 Goldmark.
Vor dem bereits geplanten ersten öffentlichen Auftritt der jetzt 15 Mitglieder bricht im August der Erste Weltkrieg aus und bringt das entstehende Vereinsleben zum Erliegen.
Nach Kriegsende schart Karl Aretz erneut die Musiker um sich und die Proben werden mit dem Choral „Ich bete an die Macht der Liebe“ wieder aufgenommen.
Der Verein hat seinen Premierenaufzug zur St.-Martins-Kirmes der Birgdener Schützen. Am Grab des im Krieg gefallenen Gründers Leonhard Wassen spielt man „Wie sie so sanft ruhn“. Geprobt wird in der Gastwirtschaft Franz Schröder. Man beteiligt sich ab jetzt regelmäßig an kirchlichen und weltlichen Festen oder Veranstaltungen inner- und außerhalb des Ortes.
Am 27. Juni wird das erste eigene „Gesang- und Musikfest“ ausgerichtet. Bereits zwei Jahre später erlebt es eine Neuauflage.
Als unser Name bürgert sich "Musikverein Birgden" ein.
Unter dem Dirigenten Josef Gesell erlebt der Verein einen großen Aufschwung, viele jugendliche Neumitglieder werden gewonnen und die Gesamtzahl der Aktiven wächst auf über 30. Die Übungsstunden finden im Hintergebäude eines Hauses auf dem Grundstück des jetzigen Malergeschäftes Pelzer statt.
Einschränkung der Vereinstätigkeit zur Zeit des NS-Regimes: Politische Gleichschaltung wird Voraussetzung für das Weiterbestehen. Da diese erzwungene Anpassung von vielen Mitgliedern nicht
akzeptiert werden kann, wird es immer schwieriger, das Eigenleben des Vereins aufrechtzuerhalten. Die braunen Machthaber finden in der neu gegründeten Werkkapelle der Birgdener Seidenweberei H.E.
Schniewind ein williges Instrument für ihre Großveranstaltungen und damals üblichen Aufmärsche (Maikundgebungen, Erntedankfeste etc.). Mitglieder des Musikvereins, die bei Schniewind beschäftigt
sind, müssen ebenfalls der Werkkapelle beitreten.
Unser Verein begleitet weiterhin vor allem kirchliche Feste (Fronleichnamsprozessionen, Kevelaer-Wallfahrten, Kreuz- und Patronatsfeste, Goldhochzeiten), was allerdings zunehmend erschwert wird.
Störung und Auflösung des Festzugs anlässlich der Primiz von Wilhelm Schaps am 03. Juli durch Partei- und Staatsgewalt. In der Folge ergeht ein Verbot jeder musikalischen Betätigung, die
Instrumente des Vereins werden vorübergehend beschlagnahmt. Da hierunter aber auch in der Werkkapelle verwendete Instrumente sind, werden diese kurzfristig zurückgegeben, so dass der Musikverein
bald wieder vorsichtig seine musikalische Tätigkeit fortsetzen kann.
Zu Fronleichnam ein letzter öffentlicher Auftritt. Danach lässt der Zweite Weltkrieg das Vereinsleben völlig zusammenbrechen.
Neun Mitglieder kehren aus dem Krieg nicht mehr heim. Nahezu das gesamte Instrumentarium ist in den Wirren der Kämpfe und der Evakuierung verloren gegangen. Nur mühevoll und langsam kommt eine Vereinsaktivität wieder in Gang. Aus einer kleinen Gruppe früherer Mitglieder, die zunächst Tanzveranstaltungen begleitet, entwickelt sich der Musikverein der Nachkriegszeit. Diese Männer der ersten Stunde sind: Richard Beumers, Josef Jansen, Franz Molls, August Sodermanns und Fritz Werthmann.
Im Herbst beschließt eine Versammlung von Musikinteressierten, den Verein auch offiziell wieder aufzurichten. Josef Jansen, der Militärmusiker gewesen war, wird erster Dirigent nach dem Krieg.
Bald übernimmt der Verein es wieder, die Schützenaufzüge in Birgden und in verschiedenen Nachbarorten zu begleiten. Die so gewonnenen Einnahmen fließen in die Vereinskasse, so dass das
Instrumentarium erneuert und erweitert werden kann.
Mit der Teilnahme an einer Kevelaer-Prozession knüpft man wieder an die Vorkriegstradition an.
Am 11. und 12. Juni nachträglich zum 40-jährigen Bestehen des Vereins Veranstaltung eines Musikfestes, dessen finanzieller Erfolg eine weitere Basis für den Wiederaufbau bildet.
Eine Einrichtung, die viel Anklang findet, ist das Spielen zum Frühschoppen vor dem langjährigen Vereinslokal Scheufen am Kirmesmontagmorgen. Zum Proben trifft man sich in dieser Zeit samstags
nachmittags im alten Pfarrsälchen neben der Kirche.
Die Kirmes der St.-Aegidius-Schützenbruderschaft Kreuzrath wird erstmals von uns musikalisch unterstützt, was wir bis heute fortführen.
Die erste vollständige Uniform (in den Farben Grün/Schwarz) wird angeschafft.
Geprobt wird jetzt am Sonntagvormittag in der Bahnhofsgaststätte.
Am 20. und 21. Juni organisiert der Verein ein Musikfest zur Feier seines 50-jährigen Bestehens.
Unser Probenort wird die Bühne der neu errichteten Mehrzweckhalle an der Birgdener Schule.
Am 15. Februar Übereinkunft mit dem Mandolinenorchester und dem Tambourcorps, die Maifeiern in Birgden gemeinsam durchzuführen: Diese hat bis 1999 Bestand.
Großer Mitgliederzuwachs: Aufnahme von 40 Kindern und Jugendlichen, darunter erstmals einer Reihe von Mädchen, in den Verein. Gleichzeitig werden über 250 fördernde Mitglieder neu geworben.
Das erste große Konzert nach dem Krieg gibt der Musikverein am 08. April in der Mehrzweckhalle.
Beim 1. Kreismusikfest am 19./20. Mai (veranstaltet vom Tambourcorps Birgden) erhält unser Nachwuchsorchester nach nur rund einjähriger Probenarbeit im Jugendkritikspiel die Note „gut“.
Am Heiligen Abend spielen wir zum ersten Mal Weihnachtslieder in Birgdens Straßen. Ein Brauch entsteht, an dem wir bis heute festhalten.
Veranstaltung eines Musikfestes vom 23. bis 26. Mai zur 60-Jahr-Feier: Am 24. Mai wird unser langjähriger Dirigent Josef Jansen verabschiedet und zum Ehrendirigenten ernannt.
Am 11. Juni findet die erste Altpapiersammlung statt, deren monatliche Durchführung auch heute noch in unseren Händen liegt und ein wichtiges finanzielles Standbein für uns bleibt.
Im Oktober wird Wil van der Beek aus dem niederländischen Born als neuer Dirigent verpflichtet. Es erfolgt eine Neuorientierung am Vorbild der Harmonieorchester unseres Nachbarlandes. Das
musikalische Erscheinungsbild unseres Vereins ändert sich in dieser Zeit grundlegend: So wird etwa durch die gezielte Verstärkung des Holzbläsersatzes ein nuancierteres und farbigeres Klangbild
geschaffen.
Die vieljährige Tradition der „Osterkonzerte“ wird begründet. Momentan finden unsere Jahreskonzerte zu Mittfasten drei Wochen vor Ostern statt.
Ausstattung mit einer neuen Uniform in den damaligen Modefarben Farben Rostrot und Beige
Wir nehmen am Wertungsspiel des 2. Kreismusikfestes am 16. Mai in Gangelt teil und erlangen in der Mittelstufe einen 1. Rang mit Auszeichnung.
Im Juli übernimmt Anton Gelissen aus Schinveld (NL) zwischenzeitlich den Dirigentenstab.
Unser Verein begleitet erstmalig die Kölner „Schull- un Veedelszöch“, was wir bis 1984 jährlich wiederholen.
Im Oktober wird Jo Joosten aus Schinveld unser Dirigent, unter dessen Leitung der Verein in den folgenden Jahren eine Blütezeit erleben wird.
Nach einer Satzungsänderung erfolgt im März der Eintrag in das Vereinsregister als „Musikverein Birgden 1914“.
Am 21. Mai erreicht unser Verein einen 1. Rang in der Oberstufe beim Wertungsspiel im Rahmen des 3. Kreismusikfestes in Übach-Palenberg.
Im August geben wir herausragende Konzerte im Essener Grugapark, dem Düsseldorfer Hofgarten sowie in Hilden. (Letztere finden zwei Jahre später erneut statt.)
In Waldfeucht-Haaren wird am 31. Mai beim Wertungsspiel des 4. Kreismusikfestes in der Oberstufe ein 1. Rang mit Auszeichnung errungen.
Beim 7. Landesmusikfest am 29. Mai in Übach-Palenberg wird in der Höchststufe mit 71 aktiven Musikern ein 1. Rang mit Belobigung erreicht.
Am 26. Juni geben wir das erste einer ganzen Reihe von jährlichen „Kaffeekonzerten“.
Vom 01. bis zum 03. Juni richten wir ein Musikfest zum 70-jährigen Bestehen aus.
Ausflug und Konzertreise vom 14. bis 17. Juni in den Schwarzwald (Freiburg, Feldberg)
Am 04. Oktober erstmals musikalische Begleitung einer Wallfahrt der „Lebenshilfe“ Heinsberg-Oberbruch nach Banneux, die bis heute ca. alle drei Jahre stattfindet.
Erfolg beim Wertungsspiel des 8. Landesmusikfestes am 03. Juli in Euskirchen: In der Höchststufe wird erneut ein 1. Rang mit Belobigung erzielt.
Wir sind vom 16. bis zum 18. Juni Ausrichter des 5. Kreismusikfestes anlässlich unseres 75-jährigen Jubiläums.
Beim Osterkonzert können wir unsere neuen Uniformen in den Farben Grün/Schwarz präsentieren.
Wir treten beim 3. Orchesterwettbewerb des Landesmusikrats NRW am 03. November in Krefeld an und werden bewertet mit dem Prädikat „sehr gut“ in der Leistungsstufe I verbunden mit der
Qualifikation zum Bundeswettbewerb.
Vom 02. bis zum 05. April Ausflug nach Sohland an der Spree und Dresden
Am 08. November verabschieden wir unseren Dirigenten Jo Joosten, der wegen seiner herausragenden Verdienste um den Verein zum Ehrendirigenten ernannt wird. Nachfolger wird sein Landsmann Eric van
Mulken.
Vom 12. bis zum 15. Mai besuchen wir nochmals Sohland.
Wir feiern vom 17. bis 19. Juni unser 80-jähriges Bestehen.
Am 02. August beginnt der Umbau der alten Schule Birgden, wo wir in mehr als 1500 Arbeitsstunden auf eigene Kosten einen Probenraum für uns einrichten.
Ab dem 26. Januar finden unsere wöchentlichen Übungsstunden im neuen Probenraum im „Vereins- und Bürgerhaus“ (Alte Schule) statt; seit dem 19.02. ist der Mittwoch unser Probentag. Am 02. März
wird unser Domizil eingeweiht.
Erstmals Mitwirkung an der Sommerkirmes in Eschweiler/Grebben/Hülhoven, die wir in der Folge bis ins Jahr 2019 musikalisch begleiten.
Wir verpflichten Thomas Krautwig ab September als neuen Dirigenten.
Für die Kinder und Jugendlichen, die sich in der Musikausbildung befinden, organisieren wir am 12. Dezember erstmalig einen Vorspielnachmittag.
Wir begehen unser 85-jähriges Bestehen mit einem Gemeindemusikfest und der Veranstaltung unseres 1. Oktoberfestes am 16. und 17. Oktober. Seither richten wir im Zweijahresturnus ein Oktoberfest
aus.
Am 22. Januar beginnen wir einen dreitägigen Konzertausflug nach Bettenfeld in der Eifel. In den folgenden zwei Jahren sind wir dort ebenfalls beim Neujahrskonzert zu Gast.
Vom 03. bis 05. November ist die Feuerwehrkapelle Bettenfeld bei uns auf Gegenbesuch.
Am 20. Februar probt erstmals unser neu gegründetes Jugendorchester unter der Leitung von Thomas Krautwig.
Vom 04. bis zum 07. April fahren wir gemeinsam mit der Feuerwehrkapelle Bettenfeld nach Eu in der Normandie.
Etablierung einer „Bläserklasse“ zum neuen Schuljahr in Zusammenarbeit mit der Grundschule Birgden sowie dem Instrumentalverein Stahe-Niederbusch und dem Musikverein Schierwaldenrath
Am 26. und 27. Juni Fahrt nach Kirchhardt bei Sinsheim
90-Jahr-Feier in Verbindung mit dem Gemeindemusikfest und dem 4. Oktoberfest am 30. und 31. Oktober
Wir komplettieren unsere Uniform mit neuen Westen.
Teilnahme am 4. Deutschen Musikfest in Würzburg vom 17. bis zum 20. Mai
Vom 18. bis 20. Juni Ausflug nach Renesse (NL)
Auszeichnung mit dem 1. Platz in der Sparte „Nachwuchs“ für unser Konzept der „Bläserklasse“ durch das Sparda-Musiknetzwerk am 13. November
Erneuter Ausflug nach Renesse vom 27. bis 29. September
Aufnahme einer CD anlässlich des bevorstehenden Jubiläums 100 Jahre MVB
Jubiläumskonzert mit CD Vorstellung am 29. März: Es ist zugleich das Abschiedskonzert unseres langjährigen Dirigenten Thomas Krautwig.
Ausrichtung der „Musik-Olympiade“ des Volksmusikerbundes Kreisverband Heinsberg am 31. Mai
Am 25. Juni leitet Markus Knoben aus Straeten erstmals eine Probe als neuer Dirigent des Musikvereins Birgden.
Vom 19.-22. September großes Musikfest zum 100-jährigen Bestehen unseres Vereins: Thomas Krautwig wird am 19.09. zum Ehrendirigenten ernannt, tags darauf können wir in Birgden „Die Zillertaler“
präsentieren.
Am 19. April geben wir in Geilenkirchen ein Konzert mit der „West-Harmony“, dem Projektorchester des Kreismusikverbandes Heinsberg.
Vom 22. bis 24. April dritte Fahrt nach Renesse
Als neuen Dirigenten können wir Jo Brouwers aus dem niederländischen Wessem gewinnen, der am 26. Oktober die erste Probe leitet.
Am 14. Januar wird Helmut Görtz von der Mitgliederversammlung zum neuen Vorsitzenden gewählt und folgt damit Harald Pelters, der das Amt über 22 Jahre bekleidete, nach.
Zum Saisonabschluss halten wir die letzte Probe vor den Sommerferien am 12. Juli erstmals öffentlich.
Im Juli und August unterziehen wir zwanzig Jahre nach Inbetriebnahme unseren Probenraum einer kompletten Renovierung.
Beteiligung am Musikfestival „PfingstRausch“ in Haan bei Düsseldorf am 23. Juni
Teilnahme am 6. Deutschen Musikfest in Osnabrück vom 30. Mai bis 01. Juni
Nachdem aufgrund der Coronavirus-Pandemie unser Vereinsleben weit über zwei Jahre lang nur eingeschränkt und phasenweise gar nicht möglich war, die Frühjahrskonzerte 2020, 2021 und 2022 mussten leider ausfallen, können wir am 16. Dezember endlich wieder ein Konzert vor Publikum geben: Das erste Adventskonzert unserer Geschichte findet in der Birgdener Pfarrkirche St. Urbanus statt.
Auf der Mitgliederversammlung am 05. Mai verabschieden wir eine Neufassung unserer Satzung.